Die CVP fordert den Baby-WK

Aktualisiert

Wickeln statt SchiessenDie CVP fordert den Baby-WK

Die CVP will, dass Väter einen WK zuhause bei ihrem Kind verbringen dürfen – mit gleichem Lohn wie als Soldat. Kinderkriegen würde dadurch attraktiver werden, findet die Partei.

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Mittels WK vom Soldaten zum «Babynator».

Mittels WK vom Soldaten zum «Babynator».

Windeln wechseln und Schoppen gehen statt marschieren und schiessen: Schweizer Soldaten könnten im Wiederholungskurs bald zu «Babynatoren» werden – zumindest, wenn es nach dem Willen der CVP geht. Sie fordert in einem Vorstoss, dass junge Väter in den ersten 12 Monaten nach der Geburt ihres Kindes einen WK zuhause verbringen dürfen. Die CVP sieht nur Vor­teile: Kinderkriegen würde attraktiver, der dreiwöchige Baby-WK wie der Sold über die Erwerbsersatzordnung abgerechnet und die Väter müssten im Job nicht ­länger fehlen. «Der Vaterschaftsurlaub würde so weder dem Staat noch der Wirtschaft wehtun», sagt CVP-Kommunikationschefin Marianne Binder.

Markus Theunert, Präsident des Dachverbandes der Schweizer Männer- und Väterorgani­sationen, begrüsst den Vorstoss: «Die Schweiz ist in Sachen ­Vaterschaftsurlaub noch immer ein Entwicklungsland.» Die Idee sei aber weder ausreichend noch gerecht: «Fast jeder zweite Vater geht nicht ins Militär. Für all die muss man auch eine Lösung finden.»

FDP-Armeepolitiker Peter Malama lehnt den Baby-WK ­dagegen komplett ab. Er befürchtet, dass die Armee so zum Selbstbedienungsladen zur Befriedigung diverser Ansprüche werden würde. «Falls heute der Vaterschafts-WK kommt, nimmt der Soldat morgen sein Kind mit ins Militär.»

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